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Drucken mit MorphOS

Amigaharry

Kult Mitglied
Zum Drucken mit MorphOS gibt es eine recht gute englische Anleitung in der MorphOS-Library (https://library.morph.zone/).

Warum dann hier noch einmal ein Tutorial?
Nun, die englische Anleitung ist recht gut, aber nicht jeder ist mit Englisch auf Du und Du. Weiters behandelt sie nur das NewPrinting-System von MorphOS, aber nicht auch das alte Turboprint (welches "Amiganern" aber gut bekannt sein sollte).
Vor allem für Neueinsteiger ist das Thema daher etwas verwirrend (wie man an zahlreichen Posts in den Foren sehen kann) und mit dem Tutorial soll, hoffentlich, etwas Licht ins Dunkel kommen.
Alles hier im Tutorial stehende (mit Ausnahme des NewPrinterDevice) gilt auch für Amiga/68K-AOS.

Bevor man sich Gedanken über den Kauf eines Druckers macht, sollte man wissen, was man unter MorphOS überhaupt verwenden bzw. ansteuern kann. Dazu unterscheidet man einmal grob die Drucker in Ganzseitendrucker (z.B. Laser) und Zeilendrucker (fast alle Tintenspritzer).

Zeilendrucker (aka Tintenstrahldrucker) benötigen den Ausdruck in Form einer Bitmap, die sie dann Zeilenweise zu Papier bringen. Sie brauchen wenig Druckerspeicher, da sie die Daten zeilenweise vom Rechner gesendet bekommen. Die meisten dieser Drucker verstehen keine universelle Druckersprache, wie PCL oder Postsript - sie benötigen ihre eigenen Treiber, welche üblicherweise beim Kauf mitgeliefert werden. Nur leider nutzen die auf amiganen Systemen nichts, da sie nur für Windoof, Mac oder Linux geliefert werden. Das Turboprintpaket, welches viele sicher vom Amiga her kennen, beinhaltet viele Treiber dafür, ist aber mittlerweile veraltet und absolut nicht mehr up-to-date. Dennoch kann es hilfreich sein (dazu später). Turboprint ist Bestandteil des MorphOS-Betriebssystems. Es beherrscht, je nach Treiber den generischen Bitmapdruck für den jew. Printer, aber kann auch PCL (damit werden z.B. die in TP vorhandenen HP-Laserprinter angesteuert).

Ganzseitendrucker (aka Laserprinter) können mittels eigenem Treiber Bitmaps verarbeiten (bzw. über Turboprint), aber, und das ist für uns ganz wichtig, beherrschen sie oftmals auch eine der PCL-Versionen (4,5,6) oder/und Postscript! Und da (Postscript) setzt das neue "NewPrintingSystem" von MorphOS an. Dieses kann Ausdrucke aus postcriptfähigen Programmen (z. B. VPDF, OWB, Wayfarer, Pagestream und v.a.m) direkt auf prostscriptfähigen Druckern ausdrucken. Das geschieht sehr schnell und in bester Qualität (Profidruckereien arbeiten damit). Die Daten werden hier nicht als Bitmappixel übertragen, sondern vektorisiert (also mit theoretisch unendlicher Auflösung) an den Druckerspeicher des Druckers gesendet. Dieser muss groß genug sein, um die komplette Seite im Speicher als Druckmatrix für den Laser aufbauen zu können - deswegen heißen sie auch Ganzseitendrucker. Dieser Speicher muss daher ausreichend groß sein. Bei SW-Lasern mit max. 600x600 Dots reichen schon 16MB, bei Farblasern hingegen ist die Untergrenze bei 256MB zu sehen - sonst wird der Ausdruck mühsam, da die Seite zerlegt und zum "Nachfüllen" der Daten immer unterbrochen werden muss. Manche Laserdrucker mögen das jedoch nicht und drucken dann irgendwas oder gleich gar nichts.

Hinweis:

Einige Drucker unterstützen PCL3GUI (z.B. div. HP Tintenspritzer), was aber mit PCL 4/5/6 wenig bis nichts zu tun hat. Es wird von MorphOS oder AOS bisher nicht untertützt. Was PCL und Postscript genau ist, kann man hier nachlesen: https://de.wikipedia.org/wiki/Printer_Command_Language, bzw. https://de.wikipedia.org/wiki/PostScript

Zusammenfassend gilt also:
  1. Bitmapdrucker können über Turboprint angesteuert werden, wobei ein passender Treiber vorhanden sein muss. Hier muss man probieren, ob ältere Treiber desselben Herstellers noch funktionieren. I.d.R. wird man aber manche Funktionen und v.a. höhere Auflösungen nicht ansteuern können.
  2. PCL-fähige Drucker werden ebenfalls mit Tuboprint angesteuert und zwar meist mit einem HP-Laserjettreiber. Auch hier muss man ausprobieren, welcher am Besten passt. Da diese Treiber auch schon älter sind, ist meist bei 600x600 Dots schluß - bei Lasern ist das aber voll ausreichend (ausser vielleicht bei Fotodruck).
  3. Postscriptfähige Drucker werden über das NewPrintingSystem angesteuert. Postscript ist universell und benötigt als Basis keinen eigenen Treiber. Allerdings möchte man ja auch die "Besonderheiten" eines Druckers auch nutzen können, bzw. einstellen können. Dazu dient das .ppd-File, welches den Drucker und seine Fähigkeiten "beschreibt". Das NewPintingSystem kann diese .ppd-files lesen und auswerten. Es stellt dann eine, der Funktionalität des Druckers angepasste Einstellmaske, zur Verfügung. So gut wie jeder Hersteller dieser Drucker liefert ein passendes .ppd mit.
In die Kategorie 1 fallen meistens alle Tintenstrahler. Es gibt aber (wenige, meist teure) Ausnahmen, die auch Postscript können. Wenn man vorab nicht weis, ob einer der alten Turboprint-Treiber funktioniert, sind diese kein guter Kauf für Amiganer.

In die Kategorie 2 fallen viele Laserprinter, aber leider nicht alle!
Aufpassen: Manche sind sog. GDI-Drucker, deren Drucklogik aus Kostengründen großteils auf den PC ausgelagert ist (natürlich gibts dafür für unsere Systeme keine Treiber). Weiters gibts noch Laserprinter, die nur ihre eigene Druckersprache verstehen - auch die eignen sich nicht für unsere Systeme. Wichtig beim Kauf explizit auf PCL 5 oder/und PCL 6 - Fähigkeit (Emulation) achten!

In die 3. Kategorie fallen Laser mit Prostcriptemulation. Diese verstehen meistens auch PCL5 bzw. PCL6. Bei manchen Lasern ist Postscript nachrüstbar. Solche Drucker sind auf unseren Systemen zu bevorzugen. Profitintenspritzer können auch postscriptfähig sein (meist professionelle Poster/Photodrucker), werden aber kaum beim Heimanwender zu finden sein.

Tip:
Bitte selber recherchieren und nicht auf das Personal in den div. Geschäften verlassen. Die Meisten haben Begriffe wie Druckersprachenemulation, PCL oder Postscript noch nie gehört.
Falls ihre den Druckerspeicher erweitern müsst, unbedingt im Internet recherchieren. Die Druckerhersteller verrechnen oft Phantasiepreise für die Speicherriegel. Die gibts aber auch im freien Handel zu vernünftigen Preisen (Beispiel: HP verlangt beim CP1514 für einen 256MB-Riegel satte EUR 900.- (!!!) - das ist kein Scherz! In div. Printershops gibts einen kompatiblen Riegel um EUR18.-)

Noch etwas zu Multifunktionsgeräten (Drucken, Scannen, Faxen, etc.):
Wenn diese PCL oder PS verstehen, ist ein Drucken möglich. Mit viel Glück ist er noch kompatibel zu einem Scandal-Treiber (SANE-Scannersystem von MorphOS), dann kann man auch Scannen und Kopieren. Faxen wird nicht direkt gehen (Faxsoftware am Amiga/MorphOS ist ziemlich "outdated"), aber meist ist dies über das im Gerät integrierte Webinterface möglich.

Drucker anschließen:

Ist man nun endlich Besitzer seines Traumdruckers, muss er erst einmal angeschlossen und eingerichtet werden.
Hat man einen Pegasos könnte man ihn an der Parallel/Seriellen Schnittstelle (so der Drucker das überhaupt noch unterstützt) anschließen. Das Groß wird aber über USB oder Netzwerk gehen. Wobei man ältere Laserdrucker wie den Laserjet 4, 5 oder 6 auch mittels Parallel2Ethernet-Adapter ans Netz oder mit Parallel2USB-Adaptern an den Rechner hängen kann - klappt hervorragend. Bewährt haben sich kleine Server wie der Netgear PS101.
Beim Laserjet6 z.B. verschwindet der komplett unter der Abdeckung:

Netgear.jpg

Netzwerkdrucker:

Ein großer Vorteil der Einrichtung als Netzwerkdrucker, ist die gemeinsame Nutzung von verschiedenen Rechnern aus, ohne immer einen Hostrechner hochfahren zu müssen. Zudem ist das Einrichten recht simpel.

Dazu gehen wir in die Prefs zur Einstellung für einen Netzwerkdrucker und wählen den Einsteller an:

Prefs_Net.jpg

Damit gelangen man zum Einsteller für das Netprinter.device:

Def_Netprinter.jpg

Hier muss man im Grunde nur die IP des Druckers (oder Druckservers!) und die Unit-Nummer eingeben. Unitnummer deswegen, weil man bis zu 16 Drucker definieren kann. Für Postsript/PCL-Drucker belässt man das Druckprotokoll auf "Direkt", Tintenspritzer benötigen meist LPR/LPD. Es empfiehlt sich dem Drucker tunlichst eine statische IP im Homenetz zuzuweisen! Entweder mit dem Router oder man stellt es am Drucker ein (Webinterface) - so er das kann.
Das wars schon.

Manche Anwenderprogramme erlauben den Ausdruck direkt auf ein wählbares Device. In diesen wählt man einfach das netprinter.device mit passender Unit.
Andere (eigentlich die Meisten) benötigen dagegen ein "logisches" Device, welches wir aber erst erstellen müssen. Das erfolgt amigatypisch mittels einer Mountlist:

Beispiel für Netprinter mit Unit 0

StackSize = 4096 Priority = 5 GlobVec = -1 Handler = MOSSYS:L/port-handler Startup = "DEVICE=netprinter.device UNIT=0 TYPE=printer" #

Kopiert diese Zeilen in einen Editor und speichert das in DEVS: Dosdrivers mit Namen z.B. PRTN0 ab. Den Namen könnt ihr zwar selber festlegen, aber wenn er "sprechend" ist, erleichtert es die Arbeit bei mehreren Druckern im Netz sehr. In meinem Fall soll PRTN0 heißen: Printer, Netz, Unit 0.

Nach einem Reboot steht euch jetzt das logische DevicePRTN0: (Beachte: mit ":") zur Verfügung. Wie es verwendet wird kommt weiter unten.

Hinweis: Das netprinter.device gibts auch in 68K für AOS! Es wird ebenso konfiguriert wie hier beschrieben.
 
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Amigaharry

Kult Mitglied
USB-Drucker:

Viele werden ihren Drucker direkt anschließen wollen. Das geschieht heute, mehr oder weniger, ausschließlich über USB.
Zu dem Zweck klappert Poseidon (der USB-Stack von MorphOS) die USB Anschlüsse ab und sucht einen Drucker. Findet er einen, legt er ein Device mit Namen usbparallel.device an. Das ist das Device auf das direkt zu drucken ist (usbparallel.device, Unit 0).

Ein Blick in die USB-Prefs zeigt das der Drucker da ist und mit der printer.class verbunden ist. Sollte bei Binding none stehen, kann man versuchen die Bindung auf die Printer.class zu erzwingen (rechte Maustaste auf "none" klicken).

USB_Poseidon.jpg

In Scout sieht man das angemeldete usbparallel.device:

Scout_device.jpg

Zum Anmelden eines logischen Devices geht man jetzt analog dem netprinter.device vor.

StackSize = 4096 Priority = 5 GlobVec = -1 Handler = MOSSYS:L/port-handler Startup = "DEVICE=usbparallel.device UNIT=0 TYPE=printer" #

Das speichert man dann natürlich unter dem Namen USBPRT ab.
Hinweis: Das Erstellen eines solchen Devices erfolgt in AOS/68K genauso!

Anmerkung:
Sollte jemand tatsächlich noch einen Drucker mit Serieller/Paralleler Schnittstelle direkt an seinem Pegasos einrichten wollen, so muss er dafür natürlich nur das SER: bzw. PAR: Device nehmen - so wie es am Amiga immer üblich war/ist!
Wer's komplett Vintage auch an einem USB haben will: Mit einem
Logilink USB2Parallel-Kabel lässt sich sogar noch ein alter Seikosha SL92 / 24 Nadler betreiben. Das Kabel wird in Poseidon als usbparallel.device erkannt und der printer.class zugeordnet. In Turboprint ist dazu wieder das usbparallel.device Unit:0 einzustellen.
Cooles Feeling, wieder einmal die alte Kreissäge zu hören........



Einrichten in Turboprint:

In TP muss man den entsprechenden Drucker (Treiber) auswählen und dem Ausgabedevice zuordnen:
Hier im Besipiel den Laserjet 5c.


TP_Auswahl.jpg

Dann muss das Ausgabedevice angegeben werden. Hier das netprinter.device, Unit 0. Bei USB natürlich das usbparalleldevice, Unit 0.


TP_01.jpg

Damit sind Bitmap und PCL Ausdrucke bereits möglich.

Was aber, wenn man Postscript drucken will, aber der Drucker das nicht kann? Kein Problem: TP stellt das Device PS: zur Verfügung.! Man muss nur auf PS: drucken, und TP wandelt das in Bitmap oder PCL um und gibt es aus.
Allerdings wandelt das in Wahrheit nicht TP um, sondern Ghostscript, welches zuvor zu installieren ist. (Installer: https://www.geit.de/deu_additional.html, oder Package von http://aminet.net/package/gfx/conv/GhostScript_8.70)

Nach Installation von Ghostscript muss TP noch konfiguriert werden:

TP_02.jpg

Damit sollte der Postscriptdruck auf PS: funktionieren. Da sehr viel umgewandelt werden muss, dauert das natürlich ein bischen.....


Konfigurieren des NewPrinterSystems:

Auch das ist keine Hexerei. Wir beginnen mit der Auswahl (Hinzufügen) des passenden Treibers:

New_01.jpg

In meinem Fall hier ist das Test Duplex.ppd. Dazu ein paar Hintergrundinfos: Ich steuere damit einen HP LaserJet M252 an, der auch eine Duplexeinheit besitzt. Leider gab es dafür kein passendes, bzw. funktionierendes ppd-file dafür. Deswegen habe ich mit ein passendes geschrieben. Dazu aber später.

Weiter gehts mit dem Hinzufügen eines Druckerprofils:

New_02.jpg

Dazu ordnen wir den Treiber einem selbst wählbaren Drucker(Profil)namen zu (dient dazu den Drucker in div. Programmen später eindeutig zu identifizieren) und fügen nun das logische Device, welches wir oben angelegt haben, als Ausgabepfad dazu (hier PRTN0: ).
So könnten wir nun bis zu 16 verschiedene Netz-Drucker und noch einige USB-Drucker mehr dazu, anlegen.

Damit sollte dem Druck auf PRTN0: nichts mehr im Wege stehen. Vielleicht einmal eine Testseite in VPDF versuchen?

VPDF.jpg

Wie man sieht, kann man hier alle definierten Drucker auswählen (Gadget "Profil"). Nicht vergessen das Postscripthäckchen zu setzen - sonst gehts über Turboprint.
Bei den Druckereinstellungen kann man jetzt die durch das .ppd definierten Einstellungen aufrufen:

Duplex.jpg

Als Beispiel hier die Einstellungen für meinen Laserprinter mit Besonderheit für Duplex (Double-Sided Printing). Entsprechend gibts in den anderen Reitern noch weitere Einstellmöglichkeiten - diese sind ALLE durch das .ppd definiert worden! - praktische Sache, oder?

Anmerkung:

Seit MorphOS 3.12 wurden für das NewPrinterSystem noch weitere Treiber integriert:

Added PPD files for Samsung printers (SPL2/SPL2c)
Added PPD files for Epson/NEC ESC-PR printers
Added driver for Samsung and Xerox printers (splix based)
Added driver for Brother (propietary PS-Language) *) see Addendum below!
Added driver for HP PCL5 printer


Damit sollten Epson-Drucker, die ESC-PR sprechen (https://de.wikipedia.org/wiki/ESC/P#Variants) auch funktionieren. Ebenso sollten Drucker die SPLIX (SPL2 und SPLc) verstehen, ansteuerbar sind. Diese Sprache ist meist bei billigen Samsung- und einigen Xerox Printern eingebaut. SPLIX ist OpenSource und daher stammt auch der Treiber für MorphOS. Hier kann man nachsehen, welche Drucker damit laufen sollten: https://splix.sourceforge.net/
Mangels Printer kann ich das aber nicht testen. Falls jemand damit Erfahrungen hat, bitte hier im Anschluss mitteilen - Danke!
 
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McFly

Moderator
Teammitglied
@Amigaharry
auch wenn ich kein MorphOS nutze, vielen Dank für dieses Tutorial, so finde ich müssen Tut´s aussehen, einfach beschrieben und erklärt mit den dazu passenden Screenshots.
Wirklich klasse (y)
 

Amigaharry

Kult Mitglied
Jetzt wollen wir uns noch die Treiberdateien der jew. Drucksysteme ansehen. Der gelernte Amiganer weis, das er aus dem Vorhandenen das Meiste herausholen muss - so auch bei diesen Files.

Turboprint-Treiberdateien (.tpp):

Ich habe hier einen rel. neuen A3-HP-7110 Officejet, welcher natürlich weit höhere Auflösungen kann, als die alten HP-Treiber (Paintjet, etc.) anbieten. Aber dagegen kann man was machen. Zum Glück ist der 7110 zu den alten Paintjets kompatibel, sodaß deren "Beschreibungsdatei"(xyz.tpp) nur angepasst werden muss:
(siehe MOSSys:TP/Printers)
[Turboprint 4.0 Driver] Driver=PCL [Parameters] Parms=1,PCL;1,ColMode;1,Pack;4,Maxres;1,ISO;0,Qual; [Preferences] Density=1,1:075x075dpi;2,2:100x100dpi;3,3:150x150dpi;4,4:300x300dpi;5,5:600x600dpi;6,6:1200x1200dpi; Quality=0,Normal; Paper=0,Plain Paper;1,Inkjet;2,Premium;3,Glossy;4,Transparency; Feed=0,autom.Feed;1,manual; Font=0,Standard;3,Courier;6,LetterGothic;5,Times;4,Triumvirate;8,PrestigeElite; Size0=0,Standard; Size1=12010,10cpi; Size2=12012,12cpi;12018,18cpi; Size3=8000,8pt;10000,10pt;12000,12pt; Size5=10012,12cpi; [Special] Text Margins=1,On;0,Off; [Defaults] Shade=2 Density=3 Quality=0 Paper=0 Size=6 Feed=0 Match=DeskJet560 DitherType=3 DitherSize=2 [End]

Wie man sieht, lassen sich in der Zeile Density einfach weitere Auflösungen hinzufügen (600x600, 1200x1200) - und das funktioniert!! Zumindest bei dem OfficeJet.
Bei anderen Druckern wird man etwas experimentieren müssen, oder nachsehen, ob es bei den Linux-Dateien von Turboprint was brauchbares gibt.

Hinweis:
Ich habe dazu einige Treiber aus dem Linux-Paket unten angehängt (sind auch nicht mehr ganz die Neuesten....). Das ist natürlich ein lha-gepacktes File - bitte die Endung .zip entfernen (das Forum lässt wieder einmal eine amigatypische Endung nicht zu.
Diese .tpp-Dateien sollten großteils klappen (kann mangels Druckertypen nicht alle testen). Erfahrungen damit können (sollen) gerne im Anschluß gepostet werden.


NewPrinterSystem - Beschreibungsdateien (.ppd):

Wie schon erwähnt, werden neue Features des Druckers bei dem System über ppd-files dem Printsystem am Rechner mitgeteilt. Er kann damit die möglichen Prefs in seiner GUI anpassen. In meinem Fall gehts um einen HP Laserjet 252dw mit Duplexeinheit. Leider kennt keines der vorhandenen ppd eine Duplexeinheit, und das von HP (nur sehr schwer auffindbare!) ppd-file funktioniert hier nicht. Bleibt nur Analyse desselben und eine Anpassung eines vorhandenen, funktionierenden ppd.
Ich habe dazu eines von Lexmark genommen und an den HP angepasst.
Siehe Datei Test-Duplex.pdf im Anhang (ersetze pdf durch ppd - das ist eine normale ASCII-Datei - die Forensoftware erlaubt leider diese Endung nicht). Die Datei ist zu groß um sie direkt hier hereinzustellen.
.
Interessant ist dort vor allem der Duplexbereich, den es so im originalen ppd nicht gibt:
. . . *%****************************************************************************** *% Configurable Job Options *%****************************************************************************** *OpenUI *Duplex/Double-Sided Printing: PickOne *OrderDependency: 130 AnySetup *Duplex *DefaultDuplex: None *Duplex DuplexNoTumble/Long Edge (Standard): "<</Duplex true /Tumble false>>setpagedevice" *Duplex DuplexTumble/Short Edge (Flip): "<</Duplex true /Tumble true>>setpagedevice" *Duplex None/Off: "<</Duplex false>>setpagedevice" *CloseUI: *Duplex . . .

Damit druckt der HP jetzt Duplex und es lässt sich in den Prefs/Printeroptions Ein/Ausschalten und das Umblättern um die kurze/lange Papierseite einstellen.
Natürlich habe ich noch ein paar mehr Positionen angepasst/optimiert, aber zur grundsätzlichen Erklärung reicht das hier. Wer einen ähnlichen Drucker hat, kann das ppd hier gerne testen und seine Erfahrung posten. Nicht vergessen: auf Test_Duplex.ppd umbenennen!

Hinweis:
Auch hier habe ich noch einige frei verfügbare .ppd angefügt (PPD_Treiber1.lha, PPD_Treiber2.lha sowie speziell für Epson und Samsung). Diese stammen von Linux oder Windoof - nicht alle können vom NewPrinterSystem gelesen werden - einfach ausprobieren. Das .zip am Namensende wieder entfernen - es ist (natürlich) ein .lha-file.
Zudem hier noch ein Link zu älteren ppd-files div. Druckerhersteller: https://www.openprinting.org/download/oldPPDs/
Und auch noch für modernere Typen:
https://www.openprinting.org/download/PPD/


Einstellung in Anwendersoftware:

Beispiele für postscriptfähige Programme
sind Wayfarer, OWB, VPDF, IRIS, Pagestream, Final Writer, etc. Die meisten Programme benötigen das logische Device (hier PRTN0: ) zum Drucken:

Z.B. Pagestream 5:

PGS5.jpg

oder auch schon Pagestream 4:

PGS4.jpg

Ein interessanter Fall ist Final Writer. Hier kann man als Device nur PAR: oder SER: auswählen. Das nutzt uns nichts (außer vielleicht an einem Pegasos). Aber man kann auch in eine Datei drucken - und die nennen wir einfach PRTN0: (geht genauso mit dem USB-Port - diese problemlosen "Umleitungen" sind am Amiga einfach ein Genuss....)

FW.jpg

Das geht bei vielen anderen Programmen, wie z.B. auch in ImageFX oder TurboCalc, usw.

Natürlich kann man auch über das PS: Device von Turboprint gehen, wenn der Drucker nicht postscriptfähig ist - dann eben statt PRTN: einfach PS: einsetzen.
(Macht natürlich auch nur bei Programmen Sinn, die ausschließlich nur Postscript ausgeben können).


Drucken ohne Treiber:

Viele moderne Drucker können PDF-Dateien direkt verarbeiten (meistens PS-fähige Laserdrucker). Das geht dann ganz ohne Druckertreiber - einfach das PDF über die Schnittstelle senden oder die Ausgabe von PDF aus Programmen heraus im Speicherungs-Requester direkt auf den Drucker umleiten.

z.B.:
copy xyz.pdf >PRTN0:

Manche Drucker haben auch noch einen zusätzlichen USB-Port für Sticks/HDs, von denen man ebenfalls direkt Bilder oder PDFs drucken kann, und bei einigen gehts sogar über das Webinterface(!).

--------------------------------------------
Damit sollte es Nutzern von MorphOS jetzt hoffentlich leichter fallen, ein funktionierendes Druckersystem auszuwählen und einzurichten. Fragen bzw. auftretende Probleme und Unklarheiten können gerne hier diskutiert werden.


************************************ Remember, when computing was fun? *************************************
 

Anhänge

  • Test_Duplex.pdf
    36,8 KB · Aufrufe: 4
  • TP_Treiber_LNX.lha.zip
    770,6 KB · Aufrufe: 1
  • PPD_Treiber1.lha.zip
    814,1 KB · Aufrufe: 1
  • PPD_Treiber2.lha.zip
    814,1 KB · Aufrufe: 1
  • epson_ppd.lha.zip
    4,5 MB · Aufrufe: 2
  • samsung_ppd.lha.zip
    409,9 KB · Aufrufe: 1
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Amigaharry

Kult Mitglied
Platzhalter
___________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
Wird ggf. noch fortgesetzt bzw, ergänzt!.
Zum Thema der ppd-Dateien gibt es im Internet viele Publikationen - allerdings nicht viele, welche die Erstellung/Programmierung einer solchen behandeln. Dazu möchte ich hier in Zukunft noch ein paar Erläuterungen schreiben.
 
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Mr_Blues

Bekanntes Mitglied
Hallo, das ist ja mal spannend. Besonders gefällt mir , das mit Final Writer, ein Programm was ich auch (noch wirklich) benutze. Aktuell geht es nur mit dem Umweg über Final Writer auf dem PC (läuft auch noch unter Windows11 64 bit!!). Mir würde daher noch eine Anleitung für OS 3x fehlen mit oder ohne USB Port. Kennt da jemand eine Anleitung?
 

Amigaharry

Kult Mitglied
Das ist recht einfach und wurde oben schon beschrieben (Postscript direkt und Postcript/Bitmap über TP):

Es geht genauso wie unter MorphOS (sowohl der USB-Stack als auch das Netprinter.device sind für MOS und AOS zum Glück identisch). Allerdings muss auch unter AOS3.x ein logisches device angelegt werden, auf das man drucken kann - wie oben beschrieben, entweder über den USB oder übers Netz (dafür muss auch die 68K-Version des netprinter.devices installiert sein).

Aus FW heraus druckt man in eine Postscriptdatei (siehe Bild)! Der Dateiname ist das das logische Device auf das man drucken will.
 

Anhänge

  • FW_Print.jpg
    FW_Print.jpg
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Amigaharry

Kult Mitglied
Nachtrag zu Brother-Laserdrucker, welche sog. BR-Scripts verarbeiten können.

BR ist eine Brother-Weiterentwicklung von PostScript. Allerdings werden nicht alle PS-Funktionen unterstützt - umgekehrt gibt es Neuerungen die PS nicht hat. Wen es interessiert kann im Netz darüber massenhaft nachlesen. Das ist aber für unsere Zwecke nicht relevant.

MorphOS ist seit V3.15(!) fähig mit diesen Scripts umzugehen, nur leider schafften es die Treiber aus irgendeinem Grund nur als Randnotiz in die Readme's.
Unter folgendem Link kann man die aber herunterladen (Danke Zukow!):


Das LHA enthält die PPD-Dateien und den Treiber rastertobrlaser, welcher nach sys:MorphOS/Data/Printers zu kopieren ist. Dann muss in den Printereinstellungen nur mehr der Drucker definiert und das passende ppd-file ausgewählt werden. Der passende Ort für die neuen PPDs ist Sys: Data/Printers/PPD.
Im nächsten MorphOS-Update wird das im System integriert sein.

Lt. Brother geht das Ganze angeblich nur über Netzwerk - nicht über USB. Der Grund dafür erschließt sich mir nicht. Ich habe es aber bisher auch nicht versucht. Vielleicht kann ja jemand dazu hier was posten.
 
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