Christmas Update
Ob ihr es wollt oder nicht, ich lasse Euch weiterhin an meinem Neuaufbau / Umbau teilhaben.
A4000D: Reparatur und ReCap bei JDtronik
Dem geht's gut, nach einem intensiven Reinigungsprozedere und Neuaufbau (Ersatz der aktiven und passiven Komponenten der Audioausgabe und aller Elektrolyt- sowie ein paar zugelaufene Keramikkondensatoren) erfolgt jetzt ein Ultraschall und 2 Wochen Trocknung. Im Januar geht's dann weiter mit Überprüfung der RAM-Sockel. Funktionscheck war positiv, aber es soll nichts verborgen bleiben.
Die Reparaturarbeiten werden nicht von mir, sondern von Jonas Dahl (
JDtronik ) vorgenommen. Ein super netter Kontakt mit viel Wissen zu diesem Thema und zu allen Reparaturfragen. Ich erhalte Updates über den Stand und vorab wurden die einzelnen Schritte sehr gut erläutert und abgestimmt.
A1200: Installation Amiga OS 3.2 auf PiStorm microSD
Ich habe jetzt Amiga OS 3.2.2.1 auf einer eigenen microSD installiert. Für alle, die das Thema nicht so kennen, aber doch verdammt neugierig sind und schon immer etwas abgeschreckt waren, bezgl. der Konfiguration von so einer PiStorm, erkläre ich ganz kurz, wie es geht.
Es ist "erschreckend" einfach geworden, da es mittlerweile ein geniales Tool gibt, mit dem wirklich
jeder von Euch in kürzester Zeit Amiga OS 3.x auf einer neuen 32GB microSD installieren und PiStorm-ready einrichten kann:
Emu68 Imager Tool
Links:
Githuhb Beitrag "tutorials" Quickstart
Emu68 Imager Tool
Hinweis: bei mir kommt bei dem Link auf den Emu68 Imager Tool eine Warnung von Bitdefender.
"Eine gefährliche Seite wurde zu Ihrem Schutz blockiert
https://mja65.github.io/Emu68-Imager/"
Die Seite kann ohne Probleme besucht werden, sie ist Teil des Github.
Auf geht's:
Die Voraussetzungen:
- Powershell version 5.1. (Anmerkung von mir: ist in Windows 10/11 enthalten, falls nicht bitte nachinstallieren)
- Windows 10 or 11. Earlier operating systems may work if Powershell has been installed. However, a 64 bit OS must be used.
- An active internet connection. Depending on which firewall you are using (if any), you may need to grant access to the tool by adding a rule or responding to a dialog.
- A suitable MicroSD card (and MicroSD card reader - ideally USB3 if using a large capacity card).
- AmigaOS 3.1, 3.2 or 3.2.2.1 ADF files - Please refer to Workbench ADF Install Images section.
- Kickstart 3.1, 3.2 or 3.2.2 ROM file (single file and NON-ENCRYPTED) - Please refer to Kickstart Rom Files section.
WARNING! The contents of your MicroSD card will be destroyed during the image writing process. Please ensure you have a backup of any important data before proceeding.
Downloadet das Tool, holt Euch einen Kaffee / Tee oder was auch immer ihr wollt. Dazu solltet ihr die Amiga OS Installationsdateien (ADF und Kickroms) parat haben. Installieren könnt ihr 3.1 oder 3.2.x.
Startet die
Emu68-Imager Webseite. Eine sehr gute Dokumentation ist dort ebenfalls für jeden Installationspunkt enthalten.
Installiert das
Emu68 Imager Tool und startet es. Nicht wundern, es wird die Windows Powershell im Hintergrund gestartet und es dauert ein wenig, bis das Tool sein GUI startet.
Das Tool selbst sieht dann so aus, mit mehr werdet ihr nicht konfrontiert:
1.) Disk-Setup
Select Media to use:
Als allererstes wählt ihr Eure microSD aus.
Bitte passt auf, dass ihr die Richtige wählt, alle darauf befindlichen Daten werden gelöscht!
Im weiteren Disk-Setup kann man bequem per Mouse oder Eingabe die Partitionsgrößen festlegen. Die erste (blau) ist die Partition für den Rasperry-Pi, diese sollte ca. 250-500 MB groß sein. Die
Workbench enthält OS 3.x und
Work sowie optional weitere Partitionen sind dann die individuellen Laufwerke. Ich habe einfach das
Work Verzeichnis auf Maximum gezogen und keine weiteren Partitionen dahinter erstellt. Aber das kann jeder machen wie sie/er möchte.
2.) Source Files
Hier wird das Betriebssystem ausgewählt. Wichtig ist, dass alle notwendigen Dateien am besten direkt im Ordner vom Emu68 Imager Tool in den entsprechenden Unterordner kopiert werden. Das Gleiche gilt für die richtigen Kickstarts.
Unterordner Userfiles im Emu68Imager-1.0.4-Programm-Folder:
Woher nehmen? Diese Dateien befinden sich auf der Amiga OS - CD:
Click to select transfer path:
Zu guter Letzt kann ein Verzeichnis gewählt werden, welches Programme enthält, welche ihr "mitnehmen" wollt. Hier kopiert ihr einfach alles rein, was mit auf die microSD-Karte kopiert werden soll. Der Inhalt wird nachher unter
WORK:MyFiles gespeichert sein.
3.) Settings
Auflösung:
Hier kann die Auflösung gewählt werden, mit der der Rasperry Pi startet. Das kann aber auch automatisch gestellt bleiben. Wie gewohnt kann nach dem ersten Bootvorgang die Auflösung dann unter Screen-Modes im Prefs-Ordner eingestellt werden.
WiFi:
Jetzt kann man auch die WiFi-Settings eintragen. Somit ist Euer Amiga nach dem ersten Booten gleich in der Lage online zu gehen. Allerdings bringt die Installation keine Lizenz mit, weshalb "nur" eine Demo-Version von
Roadshow verfügbar ist. Diese ist auf eine gewisse Onlinezeit beschränkt. Das reicht, um sich kurz noch Dinge aus dem Internet zu ziehen, aber ich rate zur Lizenzierung von Roadshow (
25€ digital download) oder Alternativen. Auch iBrowse wird als Demo mit installiert.
4.) Run Options (optional)
Hier könnt ihr schlussendlich wählen, ob ihr zum Beispiel nur die Partionen erstellen und die Emu68-Dateien installieren lassen möchtet. Oder gar nicht eine SD-Karte beschreiben, sondern erstmal nur ein Image erstellen lassen wollt. Abschließend könnt ihr festlegen, ob alle Dateien vom Arbeitsverzeichnis dann nach der Installation gelöscht werden sollen. Kurz, optional und nicht notwendig, wenn ihr einfach die Komplettinstallation vornehmen möchte.
5.) Space Requirements
Eine Übersicht, wieviel Speicherplatz verfügbar ist und was nach dem Kopieren/Installieren noch verfügbar ist.
Wichtigster Tipp: speichert die Konfiguration! Ihr könnt diese jederzeit nochmal laden und das Gleiche (ggf. mit Anpassungen) nochmal installieren oder die Installation zu einem späteren Zeitpunkt fortsetzen. Im rechten, oberen Bereich des Bildschirms gibt es neben dem großen Button "Click for Documentation" noch zwei weitere Buttons "Load Settings" und "Save Settings".
Fertig
Sind alle Einstellungen korrekt erledigt, wird der unten im Bildschirm vorhandene große rote Button nun grün und ihr seid bereit für die Installation.
Bitte lest Euch vor dem Starten alles nochmal durch und schaut, ob ihr alles richtig gesetzt / nach Euren Wünschen eingestellt habt.
Was kann schief gehen?
Das wichtigste ist, sich Zeit zu nehmen und alles sorgfältig bereitzulegen. Man sollte auch eine Idee haben, wie man das Zielsystem partitionieren möchte.
Bei meinem Transfer-Verzeichnis waren Dateien enthalten, die er partout nicht kopieren konnte. Ich weiß leider nicht genau welche das waren (ich gehe von einigen ADF-Dateien mit Sonderzeichen aus). Als ich das ganze etwas aussortiert habe, hat es dann aber einwandfrei geklappt.
Kann ich danach noch etwas auf die microSD-Karte vom PC aus schreiben?
Wichtig: Die Emu68-Boot Partition nicht verändern! Die Dateien werden zum Booten benötigt.
Erstellt wenn notwendig ein eigenen Share-Ordner und achtet darauf, dies nur zur Not als temporären Share zu benutzen, wenn ihr keine andere Möglichkeit habt. Benutzt lieber die
Transfer Option im Tool!
Jederzeit kann die microSD-Karte am PC angeschlossen werden und die EmuBoot-Partition als Share verwendet werden. Ich habe mir dazu einen Ordner entsprechend darauf angelegt.
Ihr müsst Euch nur im Klaren sein, wenn die einmal im A1200 im PiStorm eingelegt ist, müsst ihr die PiStorm wieder rausnehmen, um an den microSD-Slot zu kommen. Prinzipiell ist das aber kein großes Problem und aufschrauben braucht ihr dank der Trapdoor nichts. Trotzdem solltet ihr das nur machen, wenn ihr etwas vergessen habt und sonst keine andere Option habt, auf den Amiga etwas zu übertragen.
Mein Fazit:
Ich hoffe ich konnte einen guten Überblick geben und dem einen oder der anderen ein bisschen die Fragezeichen nehmen. Ich finde es gibt nicht all zu viele gute Videos zur PiStorm-Installation, insbesondere nicht in Deutsch. Und viele basieren noch auf dem aufwendigeren Weg, dass alles selbst zusammen kopiert werden muss. Mit dem oben aufgeführten Tool muss nichts zusätzlich runtergeladen werden. Das macht das Tool selbst und stellt so sicher, das alle aktuellen Versionen verwendet werden.